Welche Vorteile bringt der Kindergarten?

Welche Vorteile bringt der Kindergarten?

Im Kindergarten wagen unsere Kleinsten den ersten Schritt in die Selbstständigkeit. Das erste Mal verbringen sie einen halben oder sogar ganzen Tag ohne die Eltern und müssen sich unter Gleichaltrigen behaupten und soziale Kompetenzen entwickeln.

Nach den Regelungen des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (§ 24 SGB VIII) haben Kinder in Deutschland im Alter von drei bis sechs Jahren einen gesetzlichen Anspruch auf einen halbtägigen Platz im Kindergarten bis zum Zeitpunkt der Einschulung. Regelmäßig werden Daten im Zuge der Bundesjugendstatistik erhoben, die die Besuchsquoten in den Kindergärten in Deutschland dokumentieren.

So hatten im Jahr 2006 in Deutschland etwa 86,9% der Kinder zwischen drei und sechs Jahren einen Platz in einem Kindergarten. Spitzenreiter ist hier Thüringen mit etwas mehr als 94%, Schlusslicht ist Hamburg mit gerade mal 78,8%. In der Altersgruppe bis drei Jahre liegt die deutschlandweite Quote bei 13,6%. Hier treten die Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern noch einmal deutlicher zutage. Schlusslicht Niedersachsen kann mit gerade einmal 7% aufwarten, während Spitzenreiter Mecklenburg-Vorpommern auf über 43% kommt. Insgesamt liegen hier die neuen Bundesländer deutlich vor den Alten.

Betreuung in einem Kindergarten

Im Zuge der Pisa-Studie rückt der Fokus auch immer stärker auf die pädagogische Verantwortung für die Kinder. In Deutschland gibt es verschiedene Arten des Betreuungsangebots für Kinder. Neben der klassischen Teilzeitbetreuung am Vormittag oder Nachmittag bieten viele Kindergärten auch ein verlängertes Vormittagsangebot an. Dabei werden die Kinder von morgens bis zum Nachmittag betreut. Darüber hinaus können Kinder von berufstätigen Eltern auch in Kindertagesstätten (Kitas) ganztags betreut werden. Aufgrund des hohen Bedarfs sind hier die Betreuungsszeiten sehr flexibel und beginnen teilweise bereits um 5.30 und dauern bis ca. 20 Uhr.
Bei der Betreuung wird besonderen Wert auf die Bereich Bewegung, Sprache, Spielen, Gestalten, Experimentieren und Kommunikation gelegt. Die Kinder sollen vor allem lernen, soziale und emotionale Beziehungen aufzubauen.

Ein Kindergarten-Besuch ist wissenschaftlich nachgewiesen ein positiver und aktiver Beitrag zur Entwicklung eines Kindes. So werden Kinder, die drei Jahre lang einen Kindergarten besucht haben, seltener bei der Einschulung zurückgestellt. Besonders positiv zu bemerken ist, dass die Zeit im Kindergarten dazu beiträgt, soziale Ungleichheiten abzufedern. So können zum Beispiel Kinder mit Migrationshintergrund in der Betreuungseinrichtung durch den Kontakt mit den Betreuerinnen und Betreuern und den gleichaltrigen Muttersprachlern ihre Deutschkenntnisse verbessern.

Kosten für einen Kindergartenplatz

Je nach Stadt und Region gibt es große Unterschiede zwischen den anfallenden Kosten für einen Kindergartenplatz. Da die meisten Kindergärten von den Kommunen getragen werden, legen diese auch die Kosten fest. Diese hängen zum Beispiel auch vom Einkommen der Eltern ab und ob ein, zwei oder mehr Kinder einen Kindergarten besuchen.

In einer Studien der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), bei der Kindergarten-Gebühren in den 100 größten deutschen Städten untersucht wurden, zahlten Normalverdiener mit einem Jahreseinkommen von 45.000 Euro brutto für ein vierjähriges Kind pro Jahr 814 Euro und für zwei Kinder (im Alter von 3,5 und 5,5 Jahre) 935 Euro pro Jahr.
Familien, die finanziell besser gestellt sind und über ein gehobenes Einkommen von rund 80.000 Euro verfügen, zahlen jährlich 1280 Euro bis 1468 Euro.

Autor/in: Miriam Bax
Veröffentlicht am 3. Januar 2011

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